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der Herbstabend hatte sich nach und nach ganz über den Busch gelagert, entstieg er mit Mühe seinem Verstecke. Die Beine waren ihm so sehr verklommen, daß er länger als eine halbe Stunde brauchte, um das unangenehme Gefühl der Steifheit durch Bewegung und Reiben mit der Hand daraus zu beseitigen. Er empfand eine bedeutende Ermüdung in seinen Gliedern und hielt es für das Ratsamste, einer kurzen Ruhe zu pflegen, denn die Nacht sollte ihm ja zum Weiterkommen dienen und dazu bedurfte er Kräfte und Stärkung.

     Für einen Menschen in seinen Umständen blieb es sich ja gleich, unter welchem Baume, in welchem Busche oder Walde er seine Lagerstätte aufschlug, und reiflich überdacht, war auch der Spätabend oder noch besser die Nacht für ihn viel mehr Sicherheit versprechender, denn jetzt war es gar nichts Unmögliches, auf seiner Wanderung noch Leuten zu begegnen, die die Kette an ihm bemerken und Jagd auf ihn machen konnten, dergleichen war später nicht zu fürchten. Ohne Kette würde er sich nicht vor der Begegnung mit irgend Jemand gescheut haben, denn seine Körperkraft war von der Art, daß er, ohne Furcht, in einem ungleichen Kampfe zu unterliegen, sich in einen solchen schon einlassen konnte, aber die Kette hinderte ihn nicht nur an dem freien Gebrauche seiner Füße, sondern auch an dem seiner rechten Hand, ein Umstand von größter Bedeutung, den er nicht übersah und welcher ihn nötigte, die möglichst größte Vorsicht zu beobachten.

      Gewöhnt, im Walde in den finstersten Nächten zu campieren, gab er sich einem Schlummer hin, der ihn

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