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gefangen und bei uns an die Kette gelegt hatte? O, darauf besinnt Ihr Euch gewiss noch. Nun, eines Morgens blieb uns das leere Nachsehen, der Fuchs hatte sich von der Kette, auf Gott weiß was für Art losgemacht, und war entflohen. Mutter, das war ein Tier, und suchte seine Freiheit wieder zu erlangen, trotzdem es bei uns sein Futter bekam und nicht einmal dafür sorgen durfte. Und Ihr meint, der Mensch sollte sich nicht nach Freiheit sehnen, nicht aus dem Gefängnisse entfliehen? Ich habe es getan und bei Gott, Mutter, ich rechne mir's für keine Sünde an. O, Ihr wisst gar nicht, was das heißt, gefangen zu sein, Ihr wisst es nicht, nur der, welcher in diesem Unglück sich befand, der kennt es. Wahrhaftig, Mutter, wenn ich in der nächsten Stunde sterben sollte, auch nicht die geringste Spur von Reue sollte mir meiner Flucht wegen das Herz beschweren. Doch genug davon. Ich bin da, sehe euch wieder und Ihr mich... das ist genug. Grüß' euch Gott, liebe Mutter.“

      Die alte Frau, im Innersten ihres Herzens froh, ihn wieder zu sehen, reichte ihm die Hand und sagte: „Du weißt wohl Karl, daß Niemand Dein Glück mehr will, als ich, du bist ja mein Sohn, und die einzige Seele, die ich noch auf Erden mein nenne. Meine Furcht und Angst musst du mir nicht verdenken. Du lieber Gott, man stellt sich alles tausendmal schlimmer vor, als vielleicht die Sache an und für sich ist. Sag' mir um Himmelswillen, wo bist du denn die Zeit über nach Deiner Flucht gewesen?“

 

      „Bei guten Freunden,“ antwortete der Gefragte.

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