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anzurühren. Kaum hatte er die Saaltür hinter sich zugemacht, als er die Stimme des Gerichtshalters erschallen hörte:

 

     „Reißt die Fenster auf! schreit Hilfe, Mörder! Die Bauern sollen den Schandkerl fangen. Er darf nicht fort, der Waldfrevler, der Deserteur!“

 

     Stülpner kümmerte sich nicht darum, und die im Saale fanden es für geraten, von dem Geschrei dieses würdigen Justizmannes keine Notiz zu nehmen, denn wer stand dafür, daß Stülpner, in die Enge getrieben, nicht von seiner Büchse Gebrauch machte? Und wer gab in diesem Falle Garantie, daß die Kugel fehl gehen würde? Der Schänker, Mariens Vater, der von dem Vorgange im Hochzeitssaal nichts wusste, denn er war unten in der dicht voll Menschen gedrängten Gaststube gewesen, um nachzusehen, daß unter den tüchtig dem Freibiere Zusprechenden Ordnung gehalten werde, kam eben in seinem Gott vergnügt die Treppe herauf, als Stülpner diese hinabging.

 

      Der Hochzeitsvater wäre beinahe vor Überraschung die Treppe wieder hinabgefallen, als er den Stülpner vor sich und zwar von oben herunter kommend erkannte. Der Letztere blieb vor ihm stehen und sagte zu ihm: „Ich bedauere euch, daß Ihr nicht noch eine Tochter habt, weil Ihr die Manier so gut versteht, sie Eurem Willen gehorsam zu machen. Spielt aber nicht zu sehr mit dem Tode, Mann. Wenn er euch wirklich antritt, so sehet zu, ob Euer Kind euch segnet für das, wozu Ihr es durch Herzensangst gebracht habt. Um Mariens willen wünsche

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