Sechstes Kapitel.

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Vereitelter Fang.

 Bald verbreitete sich das Gerücht von einer großartigen Raubschützenbande, die in den Revieren des oberen Erzgebirges hause. Die Forstbeamten fluchten alle Teufel aus der Hölle herbei, aber das half gegen die Raubschützen nicht, die systematisch ihr Handwerk trieben. Und alle Welt wusste auch, daß der Stülpner Karl an der Spitze der verwegenen Freijäger stand. Die Bauern gönnten ihm im Stillen das beste Glück, daß er oder seine Gesellen nicht gefangen würden, denn die kurfürstlichen Jagdbeamten hatten sich durch ihr höchst brutales Wesen und durch die Anmaßung, welche sie in allen Dingen gegen den Landmann zeigten, bei Alt und jung verhasst gemacht, so daß der grüne Jägerrock damals in den Augen der Bauern gerade soviel wie der der Akzisbeamten oder der Gerichtsexekutoren galt, wenn die bei irgend einem armen Teufel, der seine Steuern nicht entrichten konnte, zur Auspfändung seiner wenigen Habseligkeiten schritten.