einem kursächsischen Oberforstmeister, den der Herzog ausdrücklich dazu hatte kommen lassen, übertragen worden, für sich günstig herausstellen. Die Forstleute ließen allemal die Nacht zuvor, ehe der unparteiische kursächsische Oberforstmeister zur Untersuchung in ein Revier kam, das Wild in ein anderes treiben und auf diese Weise war es natürlich, daß der Untersucher fast gar keins zu Gesichte bekam und dem Herzog der Wahrheit gemäß rapportieren musste, von einem überhand genommenen Wildstand könne gar nicht die Rede sein, im
Gegenteil von einem fast auf Null reduzierten.
Die Bauern hatten demnach das Unrecht auf ihrer Seite, ihre Klagen waren als unbegründet befunden
und sie für immer damit abgewiesen.
Da die kursächsischen Bauern in derselben schlechten Lage sich befanden, so war es kein Wunder, daß sie den Raubschützen, welche sie als Schützer ihrer Felder betrachteten, möglichst Vorschub leisteten, sie warnten und im Notfalle auch verbargen, wenn
deren Sicherheit in Gefahr war.
Während die Forstleute wütend waren über das Treiben der Raubschützen, war es der Herr Gerichtshalter Bösenig nicht minder auf den Stülpner Karl, ihrem Anführer, der ihm in der Schänke zu Scharfenstein die Hochzeitsfeier so abscheulich versalzt hatte. Eine solche Blame wie in jener Nacht hatte der würdige Justizmann noch nie erlebt und er sann auf Rache, aber wie diese ausführen? Endlich kam ihm ein Gedanke, der ihm ganz ausführbar erschien. Durch Marie war es vielleicht möglich,
den frechen Burschen in die Falle
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