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ist sie, nichts... ich habe den Beweis in dieser Nacht empfangen. Marie eine Verräterin... an mir, der sie liebt mit ganzer Seele! ... wäre es denn ein Wunder, wenn die Sonne nicht mehr aufginge, um nicht die geheimen Schandtaten der Menschen zu sehen?“

 

     Endlich wurde es lichter, ein tiefdunkles Morgenrot, als wenn ein Strom von Blut der noch nicht sichtbaren Sonne sich vorauswälzte, überzog den Osthimmel, und brach sich durch den Nebel Bahn, daß es ausschaute, als falle das Blut am Himmel in schweren Tropfen zur Erde nieder, dann kam die Sonne eben so glühend dunkel herauf - es wurde Licht. Die Färbung dieses Morgens trug das Gepräge des Unheimlichen, und unheimlich war's in Stülpner's Seele. Noch anderthalb Stunden saß er auf seinem Warteposten, dann sah er von Weitem drei Personen auf der nach Thum führenden Straße daher kommen. Sein scharfes Auge erkannte sie bald. Es war der Thumer Gerichtsfron Wohlleben mit seinen beiden Beifronen. Zwischen dem Busche hin schlich sich Stülpner ungesehen an die Straße.

 

     Er hörte die drei Männer zusammen sprechen, und da alles um ihm her ruhig war, vernahm er, wie sie kamen, daß er der Gegenstand ihres Gespräches sei.

 

     „Hätten wir den vermaledeiten Kerl erwischt, dem hätte ich die Hölle so heiß gemacht, daß er an den Wänden hinaufgelaufen wäre,“ redete Wohlleben.

 

     „Das würde Er nur gekonnt haben, wenn wir noch die Tortur hätten,“ bemerkte Einer der beiden Beifronen... „seitdem des Kurfürsts Durchlaucht diese abgeschafft,

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