entfesselt. Zufällig kam die Rede auf den Stülpner und der
Gerichtshalter bezeichnete ihn als den schlechtesten Kerl von der Welt.
„Das ist erlogen, Herr Gerichtshalter,“ rief Peters... „Ich will des Stülpners Handwerk nicht in
Schutz nehmen, aber so schlecht ist er doch nicht als Sie.“
„Was, höre ich denn recht?“ rief der Gerichtshalter auffahrend... „Ihr nennt mich schlechter als den Stülpner? Das soll euch teuer zu stehen kommen, Herr. Wisst Ihr, wer ich
bin und wer Ihr seid... he?“
„Wenn ich das nicht wissen sollte! Ihr seid ein Fälscher, ich bin ein ehrlicher Bürgersmann,“ entgegnete Peters hitzig werdend. Nun gab es einen Höllenlärm. Die Schützengilde teilte sich in für und wieder, der Gerichtshalter tobte wie ein
angeschossener Eber.
„Beweisen will ich's, was ich gesagt habe und nun noch einmal sage und behaupte ich, der Gerichtshalter Bösenig ist ein Fälscher!“ Schrie Peters. „He, redet mal, Herr: Wer hat den Uriasbrief geschrieben, den Ihr durch den Pferdejungen Fritz bei meinem Schwiegervater zu Scharfenstein an die alte Stülpner geschickt habt, daß deren Sohn in der bewussten Nacht, wo Ihr ihn zu fangen gedachtet, sich bei ihr einfinden sollte? Ihr, Herr, und Niemand anderes. Und dieser Brief war im Namen meiner Frau und mit deren nachgemachter Handschrift geschrieben. Ist das keine Fälschung, Herr? meine Frau ist eine ehrliche Frau, Ihr aber, und wenn Ihr
zehntausend mal mehr wäret, seid ein schlechter
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