Zweites Kapitel.

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Er wird Rekrut.

     Scharfenstein ist ein kleines Dorf am Fuße eines Bergabhanges, der auf seinem Rücken die aus früheren Zeiten stammende Burg der Besitzer von Scharfenstein trägt. Der alte Wartturm derselben schaut wie ein Greis in die sich um ihn immer neu verjüngende Welt herab, und verdient den Namen eines bemoosten Hauptes in Wahrheit, denn grünes Moos hatte sich förmlich girlandenartig um das alte Gemäuer bis hinauf gewunden und zur Sommerszeit im Sonnenschein sah dieser natürliche Schmuck prächtig aus, so lebensfrisch, als wäre er erst neu entstanden, im Winter, wo sich die Schneeflocken in der Moosdekorierung finden und festfroren, glich der alte Turm einem in blendend weißen Locken eingehüllten Wächter, der ins Land lugt. Herrschaftswohnungen und Wirtschaftsgebäude waren noch im Gebrauch und daher im guten Stande. Rechts hinauf geht der Weg nach Wolkenstein nach dem felsigen Greifenstein und vom Dunkel eines Buchenwaldes verdüstert, schaut der sogenannte Venusberg wie ein Neugieriger, der sich nicht recht umzuschauen wagt hervor. Nicht all zu fern von dieser waldigen Berggegend ziehen sich die böhmischen Grenzwälder