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die Klänge seiner Muttersprache täglich seltener zu hören. Überdies war das stockböhmische Volk durchaus nicht freundlich gesinnt und er sagte manchmal zu sich: „'s ist mein Seel nicht zu viel gesagt, wenn sie die Stockböhmen Dickschädel nennen. Zutrauen kann man zu den Leuten hier zu Lande nicht so schnell fassen. Das ist ein abschreckend muffiges Wesen an dem Volke, daß man sich verraten und verkauft glaubt.“

 

      An einem Nachmittage schritt er, seine Pfeife rauchend, und die gute Doppelbüchse über die Schulter gehangen, die Straße nach Rokiczan hin. Die Stadt selbst war ungefähr noch anderthalb gute Stunden Wegs weit entfernt. Bei den Förstern übernachtend, ging er eigentlich eben nur jene Richtungen, wo er Leute seines Standes zu finden hoffte, und würde die Stadt Rokiczan vermieden haben, da für ihn daselbst nichts zu machen war, aber der Revierjäger bei dem er die letzte Nacht Quartier gefunden, hatte ihm die Mitteilung gemacht, daß seitwärts der Stadt des Grafen Martinitz Schloss und daselbst auch die gräfliche Försterei sich befinde, eine Stunde jenseits der Stadt aber der Stadtförster mitten im Walde wohne. Es könnte wohl sein, daß er bei dem Letzteren vielleicht und wenn's Glück ihm günstig sei, bei dem Herrn Grafen, dem Besitzer mehrerer Herrschaften und großer Dominien, eine Jagdbedienung finden könne. Die Straße war ziemlich leer von Menschen und er befand sich dieses Umstandes wegen sehr in Verlegenheit, welchen Weg er nach dem gräflichen Schlosse einzuschlagen habe, da nirgends ein Wegweiser oder Stein zu finden, der ihn darüber belehrt hätte. Indem er die Gegend überschauend stehen blieb, um sich

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