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vier Oberförster, zwanzig Unterförster nebst dem Jagdkanzleipersonale kommandieren. Das verspreche ich ihm im Voraus.“

      „Gräfliche Gnaden, an Treue und Pünktlichkeit soll's von meiner Seite nicht fehlen und da dies bei Ew. Gnaden etwas zu gelten scheint, so können der Herr Graf mit Bestimmtheit im Voraus sagen, Ew. Gnaden hätten einen Meisterschuss getan.“

      „Nun, wollen sehen,“ sagte der Graf lachend. Nachdem die Herrn ihm die 60 erschossenen Gulden eingehändigt, erhielt des Grafen Martinitz Förster die Weisung von seinem Herrn, Stülpnern bis morgen zur Abreise in Quartier zu nehmen und bestens für ihn zu sorgen. Dieser Tag schien also in Stülpners Schicksalsweg ein höchst einflussreicher zu sein.

      So lustiger Weise er auch war, das muckische Wesen des Försters, dessen Gast er so unvermutet geworden, verdross ihn gewaltig, indes er nahm sich fest vor, gar nichts darüber zu äußern. Er merkte recht gut, daß man ihn mit Unwillen betrachtete, als er beim Ave Mariageläute von der nahen Dorfkirche nicht, wie es alle im Forsthaufe ohne Ausnahme taten, niederkniete, sondern ruhig stehen blieb und zum Fenster hinausschaute. Dann ging er hinaus und setzte sich auf die Bank vor'm Haufe, seine Pfeife sich anbrennend. Der Abend war mild, die Sterne traten aus dem Nachtblau hervor und Stülpner sagte still vor sich hin:

      „Wenn so ein schöner Stern mir die Liebe tun und zu Marien sagen wollte: dem Karl ist's geglückt, im fremden Land hat er eine Anstellung und will's

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