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     „Recht, ganz recht. Ich merk's, Er trifft aufs Blatt, wenn Er die Büchse dran halten kann. Aber von ungläubig muss Er nicht reden, das ist dumm und macht ihm Schande.“

 

     „Mir?“ Fragte der Förster . . . „das wüsste ich doch nicht.“

 

     „Das macht ihm Schande, weil er ein Jäger ist, der alle Tage in Gottes schönster Kirche, im freien, grünen Wald herumläuft und alles wachsen sieht und groß werden. Ist ihm da noch nicht einmal der Gedanke gekommen: welcher Baum oder Strauch, welcher Vogel, welches Insekt mag angenehmer vor Gott sein und wie kommt's, daß es so viele vermiedene Arten von Bäumen, Sträuchern, Vögeln und Insekten gibt? Nun, ich denke mir, die loben Alle Gott den Herrn, jedes in seiner Art und Weise, ihr Dasein, ihre Schönheit und ihre Stimmen sind ein Lob, das nicht aufhört. Beziehe Er das auf die Menschen und ich hoffe, Er wird so vernünftig sein, sich selber sagen zu müssen, ein Ungläubiger ist ein Unding.

     Wie verschieden die Leute auch denken mögen, aber den Gedanken an einen Gott hat wohl jeder, und wer den hat, der kann kein Ungläubiger sein.“

 

     Beim Förster des Grafen Martinitz war dergleichen Erklärung schlecht angebracht, denn von einer Duldung Andersdenkender wusste der nichts.

 

     „Na, ihm schadet's nicht, ob ich Protestant bin, oder nicht,“ sagte Stülpner endlich verdrießlich... „lass er mich mit dem Kapitel in Ruhe.“

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