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     „In Ungarn werden sie's ihm schon stecken, was recht- oder nicht rechtgläubig ist,“ entgegnen der Förster. . . „Da sind sie nicht so fein. Wenn übrigens der Herr Graf Wesseliny, Sein gnädiger Herr, länger als bis morgen blieb, da könnten er drauf fluchen, ich trüge bei meinem gnädigen Herrn Grafen darauf an, daß Er aus meinem Hause käme, denn ich mag keine Gemeinschaft mit Ketzern, die Sünde lade ich mir nicht auf den Hals.“

     Stülpner sah ihn groß an und sagte dann lachend:

„Nun, auf Seinen Hals kann Er allerdings nichts mehr laden, da hat er schon genug, was ihm passt.“

 

     „He? Was wäre das?“ Fragte jener stutzig.

 

     „Nun, denke Er sich etwas und wenn's ein Schafskopf sein sollte, Er ist da in gar keinem Irrtum.“

 

     Ein Fluch entglitt dem Munde des Försters und er sagte zähneknirschend: „Das bringe ich ihm ein, deutscher Sadrazeni (Taugenichts)!“

 

     „Werde hoffentlich auch dabei sein,“ entgegnete Stülpner mit Ruhe.

 

     Der Förster ging wütend ins Haus hinein. Stülpner rauchte seine Pfeife aus und begab sich dann in die ihm als Schlafgemach angewiesene Kammer. Vorsorglich, weil er der stockböhmischen Gesellschaft nicht recht traute, legte er seinen Hirschfänger neben sich ins Bette, um denselben im Falle der Not gleich bei der Hand zu haben. Diese Vorsicht war jedoch unnötig, er wurde durch nichts in seinem Schlafe gestört.

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