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     „Ich danke, gräfliche Gnaden, für Hochdero Huld und werde bemüht sein, die meines Herrn gräfliche Gnaden mir zu erwerben,“ antwortete Stülpner.

 

     Graf Wesseliny ordnete an, daß sein neuer Jäger auf dem Bocke seines Wagens sitzen solle. „Wie gräfliche Gnaden befehlen,“ antwortete Stülpner und setzte sich auf den ihm angewiesenen Platz. Allerdings gehörte er zu der Kategorie derjenigen Personen, welche, wenn sie den Rock auf dem Leibe und den Stock in der Hand haben, mit größtmöglicher Seelenruhe die Türe hinter sich zumachen können, denn sie sind für die größte Entfernung von ihrer Heimat gerüstet. Es hatte nichts als seinen Jagdranzen und seine Büchse, und diese beiden Gegenstände, sein Hab' und Gut ausmachend, behielt er bei sich auf dem Bocke. Wäre die Reise zur Winterzeit geschehen, würde er es in seinem einfachen Jagdrocke auf diesem freien Sitze sehr empfunden haben, indes es war hohes Frühjahr und daher machte ihm der Sitz im Freien ohne schützenden Mantel keine Unannehmlichkeit, im Gegenteil, er war hier höchst vorteilhaft platziert, konnte die Gegenden, die sie durchfuhren, genau in Augenschein nehmen, und was ihm sehr angenehm war, auch seine Pfeife Tabak rauchen, während er in dem zweiten Wagen, in dem die Dienerschaft des Grafen saß, sich jedenfalls sehr unangenehm befunden hätte. Unterwegs ließ der Graf einige Male anhalten, um ein kleines Stück Weges zu Fuße zu gehen. Ein alter Herr war bei ihm, wie Stülpner hörte, von ihm Doktor genannt wurde und der, wie er ganz richtig vermutete, Leibarzt des Grafen war.

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