Bei jedesmaligem Anhalten beeiferte sich Stülpner, seinem neuen Gebieter seine Dienste anzubieten und hatte große Freude, in dem alten Herrn einen sächsischen Landsmann zu entdecken, der seit 40 Jahren in Ungarn und als Arzt fast eben so lange in der gräflichen Familie lebte. Auch dieser alte würdige Mann, dem der Graf mit großer Hochachtung begegnete, freute sich, einen Deutschen in dem neu angeworbenen Jäger zu finden und es war fast sichtbar, daß der junge Graf durch
seinen Begleiter immer günstiger für Stülpner gestimmt wurde.
In Prag, wo der Graf ein paar Wochen lang sich aufhielt, wurde Stülpner eingekleidet und seine große, kraftvolle Gestalt machte sich in der nicht sparsam mit Silbertreffen besetzten Jagduniform, dem mit Silberschnur und Troddeln eingefassten Dreimaster, von dem ein blendend weißer Federbusch herabfiel, und dem breiten galonierten Seitengewehrbandelier prächtig. Der Graf freute sich darüber und Stülpner mußte ihn bei allen Besuchen, die er dem hohen Adel abstattete,
begleiten.
Während er die Gunst seines Gebieters vollständig besaß, konnte er sich der der Dienerschaft desselben weit weniger rühmen. Die Leute sahen ihn scheu an und zeigten augenscheinliche Abneigung gegen seine Gesellschaft, besonders war der Kammerdiener des Grafen sehr feindselig gesinnt, ohne jedoch dieser Feindseligkeit einen stärker hervortretenden Ausdruck zu geben, als daß er ihn vornehm über die Achsel ansah. So sehr Stülpnern diese Bemerkung auch verdross, so ließ sich doch nichts dagegen tun, zum Freundlichsein kann man Niemand
zwingen. Bei Gelegenheit äußerte
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