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... muss ich doch das raue heraus stecken. Das bin ich schon meiner sächsischen Ehre schuldig. Übrigens sieht der alte gute Doktor auch etwas sehr schwarz, wie es mir scheint. Freilich so ein Herr Medikus hat's im Kopf, unser Einer in den Knochen und schlägt zu. Die Philosophie in den Fäusten ist zuweilen auch nicht so unrecht, wenigstens versteht sie auch der Dummkopf, er mag sein, wer er will. Wenn er ein kleines Ausrufungszeichen ins Genick kriegt, weiß er, daß ein Anderer Ärgernis an ihm genommen hat. Mit der Rede bringt man's nicht immer zu solcher Überzeugung.

 Die Reise ging mit einigem Aufenthalt von einigen Tagen zu Wien rasch weiter. Das Vernehmen zwischen Stülpnern und den gräflichen Dienern wurde kein besseres. Es war eine dumme stille Feindseligkeit von ihrer Seite, die ihn abscheulich verdross, gegen welche er aber, da er nicht einmal die Sprache verstand, nichts tun konnte. Viele Freude hatte er nicht dabei, im Gegenteil schlich sich ein tiefer Groll gegen diese seine dummfeindseligen Kameraden in seine Seele. Zuweilen dachte er mit heißer Sehnsucht nach den heimischen sächsischen Wäldern. Es mangelte ihm jetzt nichts als Freiheit, er hatte alles, was nur zu einem guten Leben gehört. Ein, dem Grafen vorausreisender Fourier bestellte in den Gasthäusern, in denen der gnädige Herr Graf Halt oder Nachtquartier machte, alles zu seiner und seiner Dienerschaft Ausnahme erforderliche. An Essen und Trinken war kein Mangel, natürlich der Herr Graf zahlte im blanken Golde. Wo wäre er da nicht willkommen gewesen? Aber das freie lustige Schweifen in den Wäldern vermisste

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