< zurückblättern
Index
vorblättern >

     Er lehnte wohl eine halbe Stunde am Fenster, es war tief düster und die unten im Hofe hinlaufenden Leute waren kaum deutlich zu erkennen. Er wollte schon vom Fenster wieder zurücktreten, als er aus dem nach dem Hofe zu führenden Tore Personen kommen und eine jugendliche Mädchenstimme deutsch sprechen hörte:

     „Quält mich doch nicht so sehr, Ohm. Was kann ich dafür, daß der fremde Jäger mich angesehen? Ist das meine Schuld? Oder darf mich Niemand ansehen, weil der Oberförster Han Istock das nicht verträgt? Ich hoffe nicht, daß er je ein Recht über mich erringen wird, mir zu befehlen.“

     „Er wird's, er wird's, oder ich will verflucht sein auf tausend Jahre, er wird ein Recht über dich erringen, denn er, der Han Istock, wird Dein Mann und kein Anderer“, antwortete eine tiefe Männerstimme zornig aber in deutscher Sprache.

 

     „Nun, Ohm, ich denke dabei sein zu müssen, wenn ich Han Istock's Frau werden soll“, entgegnete das Mädchen mutig... „und wenn Ihr Euch auf hunderttausend Jahre verflucht, was übrigens sehr gottlos von euch ist, so sage ich euch rund heraus, den Han Istock nehme ich nicht zum Manne, eher suche ich die tiefste Stelle im Plattensee auf. Macht's anders.“

 

     Jedenfalls war das, was der Ohm vor sich hinmurmelte, einer jenen derben markerschütternden Flüche, wie die Ungarn dergleichen sehr viele haben, dann sagte er stehen bleibend zu dem Mädchen: „Hätte mein Bruder, der Schandor (Alexander), seinem Sohn,

217

< zurückblättern
Index
vorblättern >