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und morgen übergibst du ihm die Oberförsterei.“ Han Istock warf sich vor dem Grafen nieder und wollte dessen Knie umfassen, der aber gab ihm einen derben Fußtritt und verließ das Gemach.

 

     Han Istock richtete sich langsam in die Höhe, seine schwachen stechenden Augen hafteten eine Weile lang auf Stülpnern, welcher in der Tat selbst von dem Zornesausbruch des jungen Grafen überrascht war, indem er dergleichen handgreifliche Heftigkeit ihm nicht zugetraut hatte, dann fing Han Istock in seinen beiden an die Kinnladen gehaltenen Händen einige von seinen durch den Peitschenhieb blutenden Wangen fallende Blutstropfen auf, schleuderte sie auf Stülpnern und rief diesen ein paar Worte in ungarischer Sprache zu, die Jener allerdings nicht verstand, aber sie dahin ausdeutete, als hätte Han Istock damit sagen wollen: „Das gedenke ich dir!“ Mit hörbarem Zähneknirschen rannte der so empfindlich Geschlagene fort.

 

     „Der ist mein Feind, und Gott weiß es, daß ich ihn nicht verleumdet habe“, sagte Stülpner für sich. „Hätte ich auf alle die Liederlichkeiten im Forste, die wir beim heutigen Ritte sahen, den Grasen aufmerksam machen wollen, ich glaube, er hätte ihn auf der Stelle niedergeschossen. Wollte ich nicht selbst mir den Vorwurf der Untreue machen, mußte ich den Herrn sagen, was ich bemerkt. Ich tat es nicht, um den Mann nicht aus dem Dienste zu bringen.

 

     Mehrere Diener waren Zeugen der Behandlung Han Istock's durch den Grafen gewesen und im Schlosse

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