Handelt er nicht wie ein Meuchelmörder gegen mich? Ha, das würde dem heiliger Ohrenbläser ein Vergnügen sein, wenn er dich mir entreißen könnte! Aber ich will nicht selig werden, wenn ich ihm in dem Falle nicht eine blaue Bohne durch das
heuchlerische Herz schösse, an der er für ewige Zeit genug haben sollte.“
Stülpner war, wie alle Menschen, die sich stark und kräftig fühlen und von keiner Verzärtelung wissen, heftig, aufbrausend. Ingrin hatte viel zu tun, ehe sie ihn dahin brachte, daß er ihr versprach, sich jeder zornigen Äußerungen gegen den Schlosskaplan zu enthalten.
„Nun mag's sein,“ gab er dann zu,... „aber versprich mir dagegen, dem Pater ohne alle Scheu zu sagen, daß er mich nicht durch seine fortgesetzten Ohrenbläsereien in Zorn bringe. Wenn er vernünftig ist, will ich es auch sein, sonst soll ihm der Satan das Licht
halten. Ich spaße nicht lange.“
Stülpner war indes so sehr vom Ärger über den Schlosskaplan angeregt, daß der Graf ihm diese Stimmung anmerkte und ihn fragte, was ihm sei? Gewöhnt an offenes, ehrliches Wesen, sagte ihm
Stülpner die Ursachen seines Zornes.
„Diese Pfaffen haben den Satan in sich,“ stimmte der Graf bei... „aber es ist nichts gegen sie anzufangen, sie sind leider allen vernünftigen Menschen über den Kopf gewachsen und das Volk hängt mit Seel' und Leib an ihnen. Ihre Aussprüche werden wie Orakelsprüche heilig gehalten, und der dümmste Pferdehirt glaubt steif und fest, daß der Pfaffe es
machen kann, daß er
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