Kolpak, glühend vom Tanze, mit lustflammenden Augen waren würdige Seitenstücke ihrer schmucken
Tänzer.
Spielte die Musik einmal einen deutschen Tanz, brüllten Alle „Magyar! Magyar (sprich Mojar!)“Und ließen nicht nach, bis die fünf Musikanten einen Magyar d. h. einen ihrer Nationaltänze aufspielten, die darin bestehen, daß sich, wie sie irgend einen Raum finden, die Paare einzeln einander gegenüberstellen, und sich, jedes Paar für sich hin- und herbewegen. Der Herr ergreift zuweilen seine Dame, schwenkt sie und dreht sie um sich herum. Die Melodien der ungarischen Tänze sind kräftig, aber haben der
Molltöne wegen, in denen sie bestehen, einen melancholischen Ausdruck.
Der Hochzeitsvater, sehr erfreut, daß Stülpner an der hier herrschenden Lust Wohlgefallen bezeigte, lud ihn zu einem Gericht (ungarisches Sonn- und Festtagsgericht „Töltett Kaposzta, gefülltes Sauerkraut „) hinunter in die Gaststube zu kommen ein, wo die Vornehmen und Alten die Hochzeit feierten. Stülpner hatte keinen Grund, dies abzuschlagen und
folgte dem vergnügten Papa.
Aber wie so oft der Mensch nicht ahnt, daß die nächste Minute von größtem Einflusse für sein ganzes Lebensgeschick sein werde, so trat auch Stülpner, indem er den Fuß über die Schwelle dieses von älteren Hochzeitsgästen überfüllten Raumes setzte, seinem ungeahnten Geschicke entgegen. In Mitte des Gemachs hatten der Schlosskaplan, der Schlossvogt Kolosch und der Oberförster Han Istock nebst seinem Bruder, dem Kammerdiener des Grafen um einen Tisch, auf dem Speisen und gefüllte Weingläser
standen, Platz genommen.
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