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Bruder - obwohl Ihr Beide meine Feinde seid und mir im Herzen eher den Tod als das Leben wünschet - daß diese Unke von Pfaffe es an mich gebracht hat. Wollt Ihr nicht schlechte Männer und Schurken durch und durch sein, müsst Ihr mir es vor dem Herrn Grafen bezeugen, wie's dieser“ - auf dem Pater deutend - hier getrieben, um den Haß dieser Dummköpfe gegen mich zu entflammen. Aber hüte dich, du falscher Götzendiener von Ninive, daß wir nicht in einer schlimmen Stunde an einander geraten... hüte dich vor mir, du könntest von einem Lutherischen einen Segen empfangen, der dir nicht gefiele.“

 

      Und sich rasch umdrehend und mit dem Hirschfänger sich Bahn machend, rief er den Hochzeitsgästen ein donnerndes „Platz da! Gebt Raum!“ Zu und sein unerschrockener Mut war ihm gegen die fanatisch Aufgeregten ein Beistand, der sie vor ihm zurückscheuchte und ihn das Freie gewinnen ließ. Draußen schwang er sich in den Sattel und jagte zornglühend dem Forste zu.

 

      Die Überzeugung, daß unter diesen hasssüchtigen Leuten sein Aufenthalt nur ein Unglück für ihn selbst sein müsse, daß doch einmal ein Moment kommen könne, in welchem er in Verblendung und Zorn sich zu einer schlimmen Tat hinreißen ließe, wurde ihm mit einem Male so klar, daß er fest beschloss, mit dem Grafen, den er als einen nicht unter dem Einflusse des hasssüchtigen Priesters stehenden vernünftigen Herrn bereits kennen gelernt hatte, zu sprechen und ihn um seine Entlassung zu bitten. Wie es mit seiner Heirat der schönen Ingrin dann werden sollte, wußte er allerdings nicht, indes da

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