„Es ist Schade, dass der Gerichtshalter mit falschem Namen auf die Welt gekommen ist, er sollte nicht Bösenig, sondern „Bösewicht“ heißen, da wüsste jeder Mensch, wie er mit ihm dran wäre“ - war nicht zu fassen. Und er fürchtete ihn nicht weniger, als er ihn hasste, denn einen so leicht zum Zorn reizenden Menschen wie dem Stülpner, war es wohl zuzutrauen, dass er einmal in böser Stunde seinem Gegner eine Kugel durch den Kopf oder Brust schoss und treffen trat er dann gewiss, denn einen besseren Schützen gab es auf dreißig Meilen weit nicht. Dieser Gedanke war mehr als unangenehm für den Gerichtshalter, und er trachtete daher den Stülpner mit einer guten Manier aus dem Dorfe zu bringen, aber auf welche? Das wusste er
nicht.
Eben dass der Mensch nur einmal in der Woche seine alte Mutter - und zwar nicht an bestimmten Tagen - besuchte, das war das Fatale bei der Sache. Und ein Bursche, der immer ein geladenes Gewehr bei sich führt, ist nicht auf tölpische Manier anzugreifen, wie Einer, der einen Stecken in der Hand trägt, das war zu bedenken. Aber fort musste er, das stand fest. Der Gerichtshalter hatte schon so Manches, was Anderen gar nicht denkbar erschien, möglich gemacht, warum sollte er jetzt
verzagen, ein Mittel zu finden, sein Vorhaben durchzusetzen?
Der Winter war gekommen und - was sehr seltsam war, der gute Verdienst bei Karl hörte nicht auf, im Gegenteil, er vermehrte sich. Die Spione des Gerichtshalters, und dazu verstanden sich viele, weil die einfachen Scharfensteiner nicht ahnten, dass
dieser gelehrte
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