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Mittel zur Flucht möglich gemacht hast. Nein, dann bleibe ich auch.“

 

     „So verdirb mich mit dir“. . . sprach Ingrin... „Ach, man wird morgen die Köpfe zusammenstecken, wenn es heißt: „Die Ingrin, die schon eine Woche lang schwer krank darnieder liegt, ist mit dem Stülpner ergriffen worden. Mein Loos wäre ein entsetzliches. Doch du willst es und ich trage es. Verdient habe ich es nicht um dich, daß du mich aufopferst.“

 

     „Ingrin“, entgegnete Stülpner... ich dich aufopfern? Was redest du! Wie könnte ich solch' einen niederträchtigen Gedanken hegen! es ist Angst um dich, du gutes edles Herz, ich will dich nicht hier zurücklassen, damit...“

 

     „Eile, eile! Die Zeit ist kostbar“, drängte Ingrin,... „ich muß zurück. Man wähnt mich im Krankenbett... nur durch solche Täuschung konnte ich dich retten, der in meinen Augen und in meinem Herzen schuldlos an dem Morde ist, dessen man ihn bezüchtigt. Fliehe schnell. . . hier ist Deine Büchse. Dein Jagdranzen und Hirschfänger... du wirst von mir hören. Lebe wohl... auf ewig.“ Nach diesen Worten schlüpfte Ingrin schnell die Mauer entlang und verschwand von derselben mittelst einer daran gestellten Leiter.

 

     Stülpner blieb überrascht von diesem Abschied eine Weile stehen, die großherzige Handlungsweise des Mädchens machte ihn bestürzt, er bedurfte Fassung, um auf das ihm bevorstehende Rettungswerk seiner Person zu gehen. Nachdem er dann vorsichtig Büchse, Ranzen

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