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der Gelegenheit, dem Glaubenshasse ein Opfer bringen zu können, dich unter Henkers Händen sterben zu lassen, als Priestermörder. Der Graf konnte nichts für dich tun, er würde die Feindschaft der Geistlichkeit auf sich gezogen haben. Du hattest keine Seele im Schlosse, die dir Freund war, nur ich... ich gehörte dir mit meinem vielen Jammer. Da flehte ich im heißen Gebete die Gnadenmutter, daß sie mir dem schwachen Geschöpfe ein Mittel finden lassen möge zu Deiner Rettung, und verlobte mich ihrem Dienste für mein ganzes Leben.“

      „Nun kam der Gedanke, dich so zu retten, wie es geschehen, in meine Seele. Mit Hilfe unserer treuen Magd gelang es mir, den Zettel und die Feilen in das für dich bestimmte Brod, welches Dein Wächter stets von uns holen mußte, zu verbergen und dir zuzubringen. Aus des Ohms Zimmer stahl sie den Schlüssel zu der Rüstkammer, in der man Deine Büchse, Tasche und Hirschsänger als Andenken an einen ketzerischen Priestermörder aufbewahrt hatte. Die Strickleiter war schon vorher in unsern Besitz gelangt. Wie alles gelang, du weißt es, Karl.“

 

      „Auf mich hatte Niemand Argwohn, denn ich lag ja schon mehrere Tage lang krank im Bette. Wer hätte darauf denken sollen, daß ich diese Tat ausgeführt hatte! Allen blieb es ein Rätsel, wer Deine Flucht unterstützt habe... ich aber genas scheinbar allmählich... nun war ich verbunden zur Haltung meines Gelübdes.“

      „Aber kein untätiges, der Menschheit nutzloses

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