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Soldaten zu Hunderten hin. Dazu kam noch die Feindseligkeit der Bewohner der Champagne, die nichts unterließen, was den deutschen Truppen Schaden und Nachteil bringen konnte. Nie durften sich diese einzeln aus ihren Lagern wagen, denn sonst waren sie mit Sicherheit Opfer dieses Versuchs. Um dem Unglück und dem Elende die Krone aufzusetzen, strömte der Himmel seine Regengüsse fast Tag für Tag nieder. Die Lage des preußischen Heeres wurde immer schwieriger und der französische Feldherr Dumouriez, im Lager von St. Menehould stehend, wich vorsichtig jeder Hauptschlacht aus, weil er die sicherste Überzeugung hatte, daß seine deutschen Gegner ohnehin durch Mangel an allem, was ein Heer gebraucht, zum Rückzug genötigt sein würden.

     Vergebens bot der Braunschweiger Herzog alle nur möglichen kriegerischen Lockungen auf, um seines Gegners eiserne Ruhe, die dem preußischen Heere so gefährlich war, zu erschüttern und ihn zum Kampfe zu verleiten. Da nichts dieser Art verfing, so griff er den bei Valmy stehenden französischen General Kellermann am 20. September an, indes die Franzosen blieben die Herren ihrer

Stellung, der Angriff hatte nur Blut und Menschenleben gekostet, ohne ein günstiges Resultat zu erreichen.

      Todmatt, von der Blutarbeit hungernd, lagen die Preußen am folgenden Tage auf der weiten baumlosen Ebene. Sie hatten den Rückzug vom Dorfe Valmy noch in der Nacht bewerkstelligt und der neue Tag sah sie in Elend. Die Rede ging unter ihnen von Schließung eines Waffenstillstandes.

      „Was hilft uns der, wenn wir dabei verhungern,“

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