redeten die Soldaten unter einander. Wir haben nichts zu beißen und die Franzosen sind nicht dumm genug, uns den Magen zu füttern, sie sehen lieber unsere Rücken, als unsere Gesichter und darauf ist's auch nur von ihnen angefangen, wenn sie einen Waffenstillstand eingehen, denn es ist ihnen weit angenehmer, wenn wir im Frieden vor Hunger umfallen, als wenn wir ihnen bis zum letzten Atemzuge die
Zähne ins Fleisch schlagen.
Derselben Ansicht war Stülpner und da Hunger wehe tut, so gelang es ihm sehr leicht, eine Plünderexkursion mit einigen Kameraden abzureden. Ehe noch der nächste Morgen graute, hatten sie sich 12 Mann an der Zahl aus dem Lager entfernt, um auf Entdeckung von Lebensmitteln auszugeben. Nach einem zweistündigen Marsche erreichten sie ein Dorf. Die mehrsten Bauernhäuser waren von ihren Bewohnern verlassen, die zugleich alles Essbare mitgenommen hatten, denn es fand sich nichts vor. Nur in einem Bauergute entdeckte man eine Frau, die, als man ihr deutlich die Absicht, weswegen man gekommen sei, zu verstehen gab, beteuerte, sie habe nichts, denn alles sei von den Preußen ins Lager abgeführt worden und ihre Leute, ihr Mann
und die beiden Knechte wären noch nicht einmal zurück von daher.
„Da muß der helle Teufel drein schlagen!“ Rief Stülpner... „zwei Stunden marschiert, einen Hunger im Leibe, daß man kaum aus den Augen sehen kann und keinen Bissen Brod zu finden! Meiner Seel', das sind Herbstfreuden, die sich unsere Magen ins Stammbuch schreiben
können.“
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