auf einen redlichen Erwerb versperrt. Ehe er Freijäger wurde, war er der Sohn, dazu hatte ihn Gott gemacht und die heilige Pflicht eines Sohnes hat Karl Stülpner nie verletzt. Dieser Pflicht zu genügen, ist jetzt das unsichere, wenn auch freie Leben des Raubschützen sein Gewerbe. Nun verdammt ihn, werft alle Flüche auf ihn, Gott aber wird mich nicht verdammen, Gott ist barmherzig. Lebe wohl, Marie! Ich muss mit diesem Bekenntnis Dein Herz brechen, mich selbst noch ärmer machen, denn einen Verbrecher, den Baustrafe in Eisen oder Zuchthaus erwartet, kannst du nicht mehr lieben, aber es ist besser so, ein Geheimnis vor dir zu tragen, hat mir fast das Herz abgedrückt und doch musste ich vor dir schweigen, denn ich war schwach genug, mich Deiner Liebe
länger erfreuen zu wollen. Lebe wohl, ich wünsche dir Gutes.“
Seine Stimme bei diesem letzten Lebewohl klang so zitternd, dass der ungeheure Schmerz, den dieser Abschied ihm verursachte, durch Mariens Ohr in ihr Herz drang. Sie hielt ihn fest umklammert, er konnte nicht von ihr fort. „Lass mich, Marie,“ sagte er, „mache mir diese ohnehin schwere Stunde nicht noch viel schwerer, ich bin
ja nur ein Mensch, der ein schwaches Herz hat... lebe wohl!“
„Nein, nein, ich lasse dich nicht, Karl!“ Rief das Mädchen,... „mögen dich alle verdammen, ich nicht. Ach, es ist schrecklich, zu wissen, dass der Geliebte ein Verbrecher ist, aber
die Liebe lässt sich nicht aus dem
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