„Tue Er das. Vielleicht findet sich ein Anhalt, daß man ihn nicht als einen Deserteur betrachten kann, der absichtlich
entwich, um bei den Preußen Dienste zu nehmen.
„Soll mich und jeden sächsischen Landsmann doch Gott in Gnaden vor dem rotaufgeschlagenen Tuche behüten!“ Rief Stülpner. „Das ist 'n Dienst, bei dem man die lieben Engel pfeifen hört. Freiwillig bin ich nicht zu den Preußen gegangen, hätten sie mich nicht ins Fuchseisen getrieben, mein Seel, ich hätte in meinem Leben die blaue Jacke nicht auf den Leib gekriegt.“ Und nun erzählte er von seinen Erlebnissen und
auf welche Art er preußischer Soldat hätte werden müssen.
„Da hat er gerade genug durchgekostet“, sagte der Major. „Der Unterschied zwischen sächsischen und preußischem Dienst ist ihm nun hinlänglich klar geworden, aber gut ist es für ihn, daß er nicht freiwillig bei den Preußen eingetreten ist. Das hätte ihm schlechte Früchte beim Kriegsgericht getragen. Doch noch Eins. In dem Rapport über Seine Festnahme finde ich einen unerklärlichen Umstand, der mir aufgefallen ist. Es heißt in der Meldung: der Gefreite Schauß hätte ihn auf freiem Felde attrapiert, und Er, Stülpner, habe ihn erwartet, sogar ihm und der Mannschaft zugerufen. Bei Seiner Freiheitsliebe, und zumal nach der Erklärung, die Er vorhin ausgesprochen, Er wollte zum zweiten Male desertieren, wenn er nur Gelegenheit fände, ist Sein Benehmen um so mehr auffällig, als Niemand glauben kann, daß er mit Absicht in die Gefahr, erkannt und festgenommen zu werden,
sich habe stürzen wollen.“
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