Wänden gefüttert
zu werden und zufällig traf ich eine glückliche Stunde und... weg war ich.“
Diese trockene aber aufrichtig Erklärung machte den Major lächeln, um es zu verbergen, wendete er sich von Stülpner ab
und sagte dann: „Abtreten - und vernünftig sein.“
„Werd's möglich zu machen suchen, gnädiger Herr Major.“ Mit den Worten machte Stülpner, zufrieden mit dieser Präsentation bei seinem ehemaligen Hauptmann und jetzigen Bataillonschef, Rechtsum kehrt, und wurde außerhalb von den beiden Wachen, die ihn her
eskortiert, wieder in die zum Gefängnis bestimmte Baracke abgeführt.
Unter solchen Umständen, wie die waren, unter welchen damals die deutschen Truppen so sehr litten, gehörte es wahrlich zu einer Kunst, einen militärischen Sträfling. Wenn man ihn nicht mit Ketten belastete, festzuhalten, denn der ofte Wechsel der Quartiere, teils durch die zur Tagesordnung gewordenen Angriffe und Überfälle der Franzosen bedingt, teils auch durch die Lebensmittelnot herbeigeführt, war dem Gefangenen
außerordentlich günstig, wenn er an Flucht dachte.
Stülpner hielt sich in den ersten paar Wochen sehr ruhig, denn er fühlte die Notwendigkeit, die große Erschöpfung durch die Strapazen, welche auch seinen sonst so rüstigen Körper hart angegriffen, allmählich zu überwinden. Als Gefangener konnte er sattsam ausruhen. Freilich hatte er keine Freude bei dieser erzwungenen Ruhe, denn die Aussicht in die Zukunft war und blieb, wenn sie durch des Majors Verwendung
auch das ihn treffende Urteil noch so günstig von Seiten des Kriegsgerichts
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