Minimum zu vermindern. Der Befehl, zu diesem Zwecke große Treibjagden zu halten, was für diese Herren eben so viel bedeutend gewesen, als hätte ein moralischer Totschlag sie getroffen, und diese Tage, wo laut kurfürstlichen Befehl so viel edles Wild niedergeschossen worden war, blieben in der Erinnerung der Jäger
große unvergessliche Trauertage.
Seit der Zeit hatte das Wild allmählich wieder überhand genommen und wenn auch geklagt wurde, so wussten die Jäger doch jederzeit den Klagenden den Weg zum Ohre des Kurfürsten zu verrennen. Daher fand der Stülpner Karl auch so vielen Schutz und Freundschaft bei den Landleuten, von denen ihn keiner verraten hatte. Der Raubschütz war zum Liebling des Volkes geworden, und man erzählte sich eine Menge lustiger Abenteuer von Zusammentreffen mit den Forstbeamten. Die Taten des Stülpner Karl lebten nicht nur im Munde des Volkes, sondern waren ein sehr lebhaft besprochener Gegenstand für Zeitungen und Kalender, ja sogar Lieder hatte man auf ihn gedichtet. Von seinen Abenteuern mögen folgende hier ihren Platz
finden.
Der das Prädikat Hofjäger führende Oberförster des Marienberger Reviers, Pätzold, hatte sich hoch und teuer verschworen, wenn er einmal mit dem frechen Wilderer, dem Stülpner zusammentreffe, sollte er sehen, was geschehen würde. Los käme er ihm nicht wieder. Das hörte sich sehr hübsch an, denn der Herr Hofjäger war ein Mann wie ein Eichbaum und hatte Bärenkräfte. Natürlich war nun alle Welt auf ein solches
Zusammentreffen, das dem kecken Raubschützen sein Handwerk
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