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legen sollte, höchlichst gespannt. Die Jäger sprachen die Überzeugung aus, wenn der Stülpner mit dem Hofjäger zusammenreite, da könnte er wohl sein letztes Stoßgebet sprechen, weil Herr Pätzold ein Mann sei, der nicht mit sich spaßen ließe und mit Buschkleppern nie Federlesens zu machen pflege. Die Bauern meinten dagegen, der Stülpner sei auch noch nicht von Stroh und man müsse das abwarten. Bei der wirklich unerhörten Keckheit des gefürchteten Raubschützen mußte ein solches Zusammentreffen doch einmal erfolgen, das war sicher, und in der Tat brachte auch ein frischer Herbsttag dieses von allen mit Spannung erwartete Abenteuer.

 

      Der Hofjäger beging sein Revier, seine Pfeife dampfend. Plötzlich hörte er einen Schuss. Sogleich ging er der Richtung nach und hatte das Vergnügen, nach kurzer Zeit seine Hoffnung, mit Stülpnern zusammen zu treffen, bewährt zu sehen. Der Raubschütz saß unter einer Buche, einen feisten Rehbock, den seine Kugel kalt gemacht hatte, vor sich liegend. In einer kleinen Entfernung von ihm lehnte seine schöne Doppelbüchse, seine beiden Hunde lagen zu seinen Füßen. Er selbst hatte den Rock ausgezogen und seine übrigen Waffen abgelegt.

 

      Der Hofjäger sah ihn eben im Begriff, das erlegte Wild aufzubrechen. Da er ihn so mutterseelen allein sah, freute er sich nicht wenig auf den Fang. Stülpner sah gar nicht auf. Mit ein paar raschen Schritten hatte sich der Hofjäger ihm so genähert, daß er dicht bei des Raubschützen Büchse zu stehen kam und die Hand daran legend, sagte er zu Stülpner, der sich gar nicht um ihn zu kümmern schien: „Na, er ist ja verflucht fleißig.“

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