furchtbar machte. Von Böhmen war eine Menge schlechten Gesindels nach Sachsen herübergekommen, um hier ihr niederträchtiges Gewerbe des Straßenraubes und gelegentlichen Mordes zu treiben. Einige solcher Heldentaten waren geschehen, und die Bewohner der Gegend um Marienberg befanden sich in größter Angst. Da warf sich Stülpner zur Straßenpolizei auf, und die Art und Weise, wie er diesem
selbst gewählten Posten vorstand, machte ihn zum Schutzgeist der ganzen Gegend.
Er und seine Gesellen, unter denen sich die alten guten Freunde Herzog und Dotzauer befanden, passten der schlechten Brut auf den Dienst und hatten mehrere Zusammentreffen mit ihnen, welche sehr unheilvoll für die Schufte ausfielen. „Ach, ist es nicht närrisch, daß wir, die von den Behörden selbst als vogelfrei proklamiert und du, auf dessen Kopf sie einen Preis gesetzt haben, noch dafür sorgen, daß es auf den Straßen fein
manierlich zugehe!“ rief Dotzauer, und Herzog sagte zustimmend:
„'S dankt's uns kein Teufel. Wir sind Narren, daß wir uns mit den Lumpenhunden herumhauen. Wofür denn? Wird Einer von uns eingefangen, fragten die Behörden den Henker nach, ob wir für sie etwas getan, was doch eigentlich nur ihre Sache allein ist. Unser Terrain ist der Wald... lass doch andere auf der Straße wirtschaften, wie sie wollen. Was
geht's uns an?“
„Das geht uns an,“ entgegnete Stülpner mit ruhiger Entschiedenheit. „Aus dreierlei Ursachen müssen wir gegen die Schufte zuschreiten. Erstens ist jeder rechtschaffene Mann verbunden, solchem Unwesen mit allen in seiner Macht stehenden Mitteln zu steuern, zweitens will
ich nicht, daß solche niederträchtig Taten auf unsere
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