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Rechnung kommen und sie würden es, traten wir nicht dagegen auf. Wir sind Raubschützen, und keine Straßenräuber. Die Behörden müssen durch uns selbst zu der Erkenntnis gebracht werden, daß man in seinem Thun in einer Beziehung nicht mit den Gesetzen des Staates in Einklang stehen und doch in allen anderen ein ehrlicher rechtschaffener Mann sein kann. Man muß uns achten, einen Unterschied zwischen uns freien Männern und schlechten für den Galgen reifen Gesindel machen lernen. Und drittens muß unser eigenes Gewissen uns sagen können: wir haben brav gehandelt, Nebenmenschen in der Not beigestanden. Und so wahr mir der allmächtige Gott helfe, so will ich handeln Zeit meines Lebens! Selbstachten muß ich mich können. Gefällt euch das nicht, nun denn, ich halte euch nicht, tut wie Ihr wollt, so Ihr mit mir seid und ich unser Geschäft führe, solange werde ich darauf halten, daß keiner von euch ein Freund von Straßenräubern ist. Meine Ehre soll nicht den Schandfleck solcher Taten tragen!“

     Stülpner war, wie seine Gesellen wussten, kein Mann, mit dem sich spaßen ließ, und daher geschah keine Erwähnung dieser Angelegenheit wieder unter ihnen, sie liebten ihn als einen treuen braven Kameraden, und achteten in ihm zugleich den mutigen, keine Gefahr scheuenden Führer. Dass er den Wegelagerern den Krieg auf Tod und Leben erklärt hatte, ward bald durch seine Taten ruchbar. Man wußte allerlei Geschichten davon zu erzählen.

     Eines Tages... es war Jahrmarkt in Marienberg gewesen... ging eine Zittauer Leinwandfrau

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