mutterseelenallein mit einigen Bündeln ihrer Verkaufsware beladen auf der Straße nach dem Walde zu. Der Abend war im Anzuge und die Frau, welche guten Markt gehabt und gegen 300 Taler in der Tasche hatte, eilte, was sie konnte, um vor'm Dunkelwerden in ein Wirtshaus zu kommen, aber ehe sie ihr Ziel erreichte, sah sie sich in einem kleinen Busche von ein paar Räubern umringt, wurde niedergeworfen und einer der Buschklepper war eben im Begriff, sie zu erwürgen. In diesem verhängnisvollen Moment fühlte er plötzlich das scharfe Gebiss eines großen Hundes in seinem Nacken. Ein gleiches Schicksal hatte sein Raubgenosse, ein gewaltiger Bullenbeißer hockte ihm auf den Rücken und unweit von ihnen erscholl eine kräftige
Mannesstimme:
„Das ist Euer letztes Stück Arbeit, Ihr gottverdammten
Canaillen... Ihr sollt den Stülpner kennen lernen!“
Mit diesen Worten trat der Sprechende hervor und half der Frau auf. Der er, nachdem sie sich von dem Todesschrecken erholt hatte, befahl, ihre Pakete wieder aufzuladen. „Ach, du liebes Herrgottel, ich will ihm ja gern meine Barschaft geben, lasse er mir nur das Leben, denke er nur, ich bin Mutter von fünf Kindern... Ach Gott, ach Gott, habe er Erbarmen mit einer armen
Jahrmarktsfrau!“
„Ich bin kein Räuber, nur Raubschütz und nebenbei aller Schufte
Todfeind, sorge Sie weder für ihr Leben, noch für Ihr Geld.“
„Er sagte ja, Er sei der Stülpner“,
entgegnete die Frau kleinlaut.
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