Durchlaucht wegen ihm gehen und die königliche Gnade für ihn anrufen. Dergleichen will seine Zeit, man kann bei so hohem Herrn, wie der durchlauchtigste Herr Kurfürst, nicht gleich mit der Tür ins Hans fallen. Das muß abgepasst werden. Was Er für'n Schockschwerenotskerl ist, solche Geschichten muß man hervorsuchen, um ihn frei zu kriegen. Aber lasse Er nun auch Seine Fisimatenten im Walde, das rate ich ihm als guter Freund, denn das wäre ja niederträchtig, wenn sich die gnädigen Herren für ihn verwendeten und Er triebe hier seine verfluchte Schießerei fort,
als ginge ihm das den Teufel an.“
Mit Hand und Mund versprach Stülpner, sich jedes Schusses zu enthalten und bat den Korporal, den gnädigen Herren seinen untertänigsten Dank für so viele Gnade auszusprechen. Die alte Mutter küsste dem Korporal, als einem Segensboten, die Hand und Röse sagte: „Wenn ich nur wüsste, was ich ihm, Herr Korporal, Liebes und Gutes für Seine Freundschaft zu meinem Herzenskarl
antun könnte?“
Korporal Stange verzog das tief gefurchte Gesicht auf eine höchst seltsame Weise und sagte: „Hm, Jungfer, ich wüsst's schon, aber Sie wird nicht wollen, weil unser Einer kein solcher Gelbschnabel ist, wie Ihr Liebster
da.“
“O, sage Er's nur, Herr Korporal!“ Bat Röse.
“Na, da will ich's sagen, weil Sie so schön bittet. - Gebe Sie
mir'n Schmatz!“
“Hundert für einen, Er guter, lieber Herr Korporal!“ Mit
diesen Worten hing sich Röse an den Invaliden und küsste ihn herzhaft.
|