Nun erzählte Karl von der boshaften Rache des Gerichtshalters, der ihm nicht nur die kleine Stelle seines seligen Vaters entzogen, sondern auch die Marie ihm entrissen habe, denn das sei nun klar, dass sie nicht sein Weib würde. Um der Schlechtigkeit die Krone aufzusetzen, hätte er ihn auch als entbehrlich der Rekrutierung zugewiesen, während die wohlhabenderen Leute, die ihn, den Gerichtshalter, spicken können, ihre zwei, drei oder gar vier Söhne als unentbehrlich behielten, was doch eine wahrhafte und offenbare Verhöhnung
des kurfürstlichen Rekrutierungsmandats wäre.
„Habe das Juristengesindel nie leiden können, ein ganz nichtswürdiges Pack von Menschen, die dem Rechte den Hals umdrehen und dem Teufel den Schwanz ausreißen, wenn's in ihren Kram passt,“ stimmte der Hauptmann bei. „Na, wer kann's ändern! Die Gesellschaft hat sich teufellässig fest in alles eingebissen und beißt den Leuten auf alle Art und Weise ein. Ja, wenn's erlaubt wäre, sie gelegentlich auf gute Soldatenmanier durchfuchteln zu lassen, möcht's vielleicht was helfen:
aber das darf nicht sein. Na, weiter, wie entkam Er aus der Schänkstube?“
Karl referierte treulich, wie er es angefangen und nachdem er im Hofe sich befunden, auf die Linde hinauf gestiegen sei, welche dicht vor Mariens Schlafkammer stände und ihre alten starken Äste fast in deren Fenster im Obergeschoss des Hauses hineingestreckt und Abschied von seinem Mädchen genommen habe. Dann sei er auf nur ihm bekannten Pfaden hierher nach Chemnitz marschiert. Das Übrige wisse der
Herr Hauptmann.
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