Nacht ein, ohne für dich zu beten, und des Morgens tue ich
dasselbe.“
In Scharfenstein machte Stülpner Karl ein außerordentliches Aufsehen. So einen schmucken Grenadier hatten die scharfensteiner Leute noch nicht gesehen, „wie aus dem Eie geschält ist er“, sagten sie, wenn er durchs Dors ging in seiner weißen Uniform, stolz wie ein Offizier, und doch alle freundlich grüßte. Die Dirnen guckten ihm nach und flüsterten untereinander: „Aus dem wird noch einmal ein großer General oder sonst was Großes. Wie hübsch er ist, viel hübscher als die anderen Burschen im
Dorfe.“
Der Schänker war fast des Todes, als Stülpner Karl in die Schänkstube trat und Marie, ihn erkennend auf ihn zusprang und sich an seinen Hals hing. Mit einem derben Bauernfluche wäre der Mann gern dazwischen gefahren, aber mit Soldaten anbinden war immer eine missliche Sache. Nicht allein, dass der Säbel zu fürchten war, sondern auch, und zwar vor allem andern die Untersuchung, welche dann unbezweifelt folgte. Soldaten erhielten stets Recht, der Bauer war dann der Verlorene, dem es an den
Kragen ging, oder besser gesagt, an den Geldbeutel.
„Das ist wohl der Stülpner Karl?“ Fragte der Schänker wie verwundert, indem er zugleich seine Tochter von
diesem wegzog.
„Ich sage zu euch nicht? „Das ist wohl der Schänkwirt Bartels?“ weil ich weiß, dass Ihr es seit, so gut
Ihr wisst, dass ich der Stülpner Karl
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