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 „'S ist gut, 's ist gut, werdens wohl sehen, wie die Geschichte zu Ende geht,“ sagte der Schanker. „Für so albern wird mich doch kein Mensch halten, dass ich mein Kind mit Hab und Gut einem Nichtsnutz von Soldaten an den Hals werfe, der nicht einen roten Groschen in der Tasche hat.“

 

 Da kam er aber bei Marien schön an. Die sagte ihm, dass der Karl nicht bloß Groschen, sondern eine Menge Taler jetzt verdiene, weil er Offiziersjäger sei und die Häute von dem geschossenen Wilde für sich verkaufen könne. Der Vater horchte auf, äußerte aber nichts dagegen, doch dem Gerichtshalter steckte er es, als dieser ein paar Tage später zum Gerichtstag nach Scharfenstein kam.

 

 „Eine Menge Taler?“ Fragte dieser würdige Mann des Rechtes, das er zuweilen ein wenig links drehte, wenn es ihm nämlich besser passte... „Hat Er recht gehört, Barthels?“ Der beteuerte es. - „Hm, das ist sonderbar... ich möchte sagen verdächtig... denn... , Ich will nicht sagen, dass die Herren Offiziere nicht gern Wildbret essen, behüte, aber dass sie so splendid die Häute von dem geschossenen Wild an einen Grenadier hinwerfen... und die Wildhäute sind bei uns eben nicht so gering im Preise... nun, muss darüber doch Erkundigung einziehen... scheint mir kurios, sehr kurios. 'S wär ein Spaß, wenn wir den Burschen auf einer falschen Fährte entdeckten, he? Da wären wir ihn auf immer los.“ Der edle Gerichtshalter machte bei den Worten „falsche Fährte“ eine gewisse verdächtige Bewegung mit seinen zu diesem Zwecke gleich Raubvogelkrallen

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