eingenommen sind aber meine Pflicht gebietet mir, Hochdenselben zur schleunigsten Arretur des Stülpners anzufordern, widrigenfalls ich mich genötigt sehen würde, an eine höhere Behörde mich zu wenden, um dem Rechte
seinen freien Lauf zu verschaffen.“
„Vermaledeiter Federkratzer!“ Brummte der Hauptmann in den Bart, und sich zum Gerichtshalter wendend fuhr er fort: „Dem Herrn scheint es zu belieben, mir zu drohen? Enthalte sich der Herr dessen - verstanden? Ich bin kein guter Gast, wenn ich
gereizt werde.
Denkt der Herr etwa, ich kenne meine Pflicht nicht, dass er von „höheren Behörden“ schwatzt? Von selber versteht es sich, dass ich den Stülpner festnehmen lasse, schon wegen der gegen ihn erhobenen Beschuldigung der Wilddieberei. Daran braucht mich der Herr nicht zu erinnern. Ich sage ihm nur, Herr, dass der Kerl keine anderen und schlechten Streiche gemacht hat. Damit
Holla! Ordonnanz! Der Stülpner soll kommen.“
Der Gerichtshalter bemerkte mit vielem Missvergnügen, dass dieser Hauptmann von Capernaum viel lieber ihn selber, als besagten wildernden Grenadier ins Loch hätte stecken lassen, und fand es daher für ratsam, ihn nicht weiter aufzubringen. Die Ordonnanz meldete, Stülpner sei auf zweitägigem Urlaub nach Scharfenstein zu seiner Mutter, der Herr Oberleutnant v. Haugwitz hätte ihm denselben heute Morgen
erteilt.
„So muss ein Kommando hin nach Scharfenstein und ihn arretieren,“ befahl der Hauptmann - „Korporal Stange
kennt das Terrain dort, er soll es führen.
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