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erkannte, wie der elende Mensch seine Strafe nur durch eine solche Beschuldigung zu mildern versuchte, da schrie Karl wütend auf:

 

     „Das lügst du, Schuft. Rein stehe ich hier von solchen entehrenden Taten. Nie hat meine Seele dergleichen schändliche Gedanken gehegt. O, ich weiß wohl, wer dir, niederträchtiger Mensch, solche abscheuliche Lügen gegen mich eingeblasen hat! Da steht, er, mein Feind, der Gerichtshalter Bösenig. Wider Sr. kurfürstliche Durchlaucht Mandat hat dieser Rechtsverdreher mich, den einzigen Sohn einer armen Witwe, als entbehrlich zur Einstellung ins Militär gewiesen. Jetzt bin ich im Wege, weil ein guter Freund von ihm mein Mädchen, meine Marie, heiraten soll, und nichts daraus wird, solange ich nach Scharfenstein komme. O, das hat dieser schändliche Jurist ganz trefflich ausgeklügelt. Wenn ich auf den Bau komme, wird nichts aus meiner Liebe zu Marien und das arme Mädel leicht gezwungen werden, sich dem Willen des Vaters zu fügen. O, du Judas Ischarioth von einem Gerichtshalter, Deine Praktiken durchschaue ich. Dem schändlichen Hallunken, der mich zum Einbrecher und Gott weiß zu was noch macht, hast Du's in die Seele geblasen, wie er gegen mich reden soll, aber bei mir hast du dich verrechnet. Nichts von alle dem ist wahr, was dieser Schurke sagt. Ich bin ein ehrlicher Mensch, ehrlicher als zehn solche Gerichtshalter.“

 

      Obwohl man Stülpnern diese Art sich zu verteidigen untersagte, so war es doch recht sichtbar, dass der Hauptmann und die Offiziere sich nicht wenig im Stillen

 

 

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