„Ich soll einen erschossen haben“, antwortete Stülpner.
„Ach, Jesus Christus! Er ist ein Mörder?“ Riefen beide Mädchen
erschrocken zurückweichend.
„Nein doch, man will mir das Verbrechen aufbürden, aber ich
bin unschuldig daran.“
Nach einem Reden hin und her verließen ihn die beiden
gutherzigen Dirnen.
„Kamerad!“ Rief Stülpner dem wachthabenden Profoßknecht zu... „da ist heute ein fetter Tag. Was für einen delikaten Schnaps haben mir die Mädels gebracht! Solchen können wir Soldaten gar nicht bezahlen. Komm trink mit mir. Ich kann's nicht leiden, wenn Einer was und der Andere gar nichts hat. Und dir verdanke ich's, daß sie mir den prächtigen Schnaps gebracht haben. Da kann man
sich einmal satt trinken, und 's kost nichts.“
Solcher Verlockung konnte der Knecht nicht widerstehen und in derben Zügen sprach er dem gebrannten Wasser zu, das bald seine Wirkung zu äußern begann, denn er wurde schläfrig. „Na austrinken müssen wir“, sagte Stülpner... „das wär 'ne Schande für Kerls wie wir sind, wenn wir da einen Tropfen drin ließen. Nachher lege ich mich aufs Ohr und du setzest dich 'naus,
heute ist Sonntag, da stört uns keine Menschenseele.“
„Gott soll mich verdoppeln, das Teufelszeug ist mir in den
Kopf gekommen,“ lachte der Wachthabende, als
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