014. Die wilde Jagd bei Komotau. |
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(Grohmann, Aberglauben und Gebräuche aus Böhmen und Mähren. 1. B. 1864. S. 5.) Eine alte Frau aus Komotau erzählte: Geht man an Adam und Eva früh zur heiligen Beichte und Kommunion und fastet dann den ganzen Tag, selbst abends, und geht dann um Mitternacht auf einen Kreuzweg, so sieht man die wilde Jagd vorüberziehen, und der letzte aus derselben gibt einem einen Taler, der, so oft man ihn auch wechselt, immer wieder zurückkehrt.
Wenn Grohmann (Aberglauben und Gebräuche aus Böhmen und Mähren, Vorrede S. 7) bemerkt, dass den Slawen der Glaube an den wilden Jäger fehlt, so bezieht sich dies wohl nur auf die Tschechen. Veckenstedt teilt eine größere Anzahl wendischer Sagen vom Nachtjäger mit. Auch nach dem Glauben der Niederlausitzer Wenden erscheint der Nachtjäger wie bei uns auf Kreuzwegen, ebenso ist er selbst sowie sein Pferd ohne Kopf. (Wendische Sagen und Märchen, Graz 1880, S. 35 ec.) |