554. Der Ursprung der Bergstadt Sebastiansberg. E-Mail

(Comotovia, 2. Jahrg. 1876., S. 10.)


Es wird erzählt, dass im Jahre 1364 der Prager Bürger Johlin Rotlöw mit Bewilligung Karls IV. seinen besten Bergmeister in die Gegend des Gebirgs, wo jetzt Sebastiansberg liegt, sandte, um

Erze zu suchen. Er hatte so glücklichen Erfolg, dass sich die Bergleute sogleich die ersten Häuser bauten. Man nannte nun den neuen Ort Paßberg, weil bereits der Berg, auf welchem die Stadt steht, und welcher die Grenze bildete und zum Aufpaß und zur Sicherung der Fuhrleute und Reisenden mit einem Militärposten besetzt war, den Namen Paßberg führte. Aus Paßberg soll mit der Zeit der Name Sebastiansberg entstanden sein. Nach einer anderen Sage soll jedoch Sebastiansberg anfänglich den Namen Neustadtl geführt haben.


Richtig ist wohl, dass die Stadt ihren Namen dem Sebastian von Weitmühl verdankt. Von demselben wurde Sebastiansberg des Bergbaues wegen, aber keines falls vor 1519 gegründet, er erbaute daselbst auch eine kleine Kirche, die aus Wunsch seiner Untertanen nach seinem Namenspatron zu St. Sebastian benannt wurde. Von der Kirche ging der Name auch aus die ganze Ansiedelung über.



 
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