555. Der Name der Stadt Sonnenberg. |
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(Erzgebirgs-Zeitung, 1. Jahrg., S. 71.) Die Veranlassung zur Gründung der Stadt Sonnenberg gab der in dortiger Gegend einst stark betriebene Bergbau auf Silber, Kupfer, Zinn und Blei. An einem nebligen Morgen, in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, so erzählt die Sage, sandte der Grundherr, der ein Lobkowitz auf Hassenstein war, einige seiner erfahrenen Bergleute auf die Höhen mit dem Auftrage, dort, wo die Sonne am ersten durch das trübe Gewölk brechen würde, einzuschlagen und das Bergglück zu suchen. An dem Orte nun, wo jetzt Sonnenberg steht, erschien sie ihnen zuerst. Es wurde gleich mit Schlägel und Eisen Hand an die Arbeit gelegt, und die Mühe belohnte sich reichlich. Man baute dann einzelne Hütten für die Bergleute. Mit dem wachsenden Bergglück vermehrten sich beide. Die Sonne gab diesem Orte den Namen, und aus dem wüsten Waldorte wurde in kurzem ein Bergflecken. Durch spätere Begnadigung erwuchs er endlich zu einer Bergstadt.
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