(Johann Vulpius, Plagium Kauffungense, d. i. die Chur-Fürstl. Sächß. Printzen Entführung aus dem Schlosse zu Altenburg. Anhang zu Daniel Wilh. Triller, Der sächs. Prinzenraub, 1743. S. 199.) Die Nacht zuvor, ehe der Kurfürst Friedrich der Sanftmütige in der Woche nach Mariä Heimsuchung 1455 von Altenburg aus eine Reise nach Leipzig unternahm, während welcher die beiden Prinzen Ernst und Albrecht durch Kunz von Kauffungen entführt wurden, hatte die Kurfürstin geträumet, es wäre ein grausames wildes Schwein gekommen, welches in einem angenehmen Garten eingebrochen sei. Dasselbe habe sich unterstanden, neben den Reben und Gewächsen fürnehmlich die junge, schön aufwachsende Raute zu verderben und niemand habe ihm Widerstand getan, bis endlich noch ein Bär (dessen Bild des errettenden Köhlers Schmidt Nachkommen auch später ins Wappen erhielten) herzugelaufen, welcher des wilden Schweines Wüten mit seiner Tatze gesteuert habe. Deshalb hat auch die Kurfürstin ihren Gemahl gebeten, die Reise aufzuschieben. Der Kurfürst aber hat darauf geantwortet, Träume wären Schäume, wer auf Träume achte, greife nach dem Schatten. |
weiter …
|