(Gräße, Sagenbuch d. K. S., No. 362.) Im Zellwalde bei Kloster Zelle und zwar besonders in dem alten Gemäuer, welches gemeine Leute für den Stadel eines alten Nonnenklosters ansehen, hatte sich ein Fleischer, namens Hartenkopf aus Siebenlehn, festgesetzt und beschlossen, hinfüro von Raub und Mord zu leben, weswegen die Leute den Fußweg, der von Siebenlehn nach Rosswein führt, nicht mehr sicher wandeln konnten, noch wollten. Weil sich nun dieser Schnapphahn nicht nur am Leibe festgemacht, sondern auch mit Geschütz und Gewehr versehen, also dass allen denen, so ihm zu nahe kommen würden, der Tod drohte, konnten die aufgebotenen Landgerichte und Amtsuntertanen, weil jeder für seine Haut fürchtete, wenig schaffen, bis endlich eine von Rosswein aus kommandierte kurfürstlich sächsische Korporalschaft vom Leibregiment zu Ross dieses Raubnest ersprengte, und weil die bleiernen Kugeln an dem Räuber nirgends haften wollten, haben sie endlich noch mit einem eingeladenen silbernen Knopfe den Zauber gelöst und den Leib zugleich mit gefällt. |
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