081. Ein Mordgespenst bei Stützengrün. |
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(Christ. Lehmann a. a. O. S. 76.) Zur Herbstzeit des Jahres 1654 kommt der Kirchvater von Stützengrün aus dem Walde, ist gar schwermütig und klagt auch, es habe ihn ein Gespenst erschreckt. Als er im Februar des nächsten Jahres wieder hinausgeht, höret er eine Stimme: „Erwürge dich, oder ich tue es! Greif lieber selber zu!“ Damit zieht der bestürzte Mann sein Messer heraus und schneidet sich den Bauch auf, dass die Gedärme in den Schnee fallen. Weil er aber vor Schmerzen heftig schreiet, finden ihn etliche Köhler in seinem Blute liegen und führen ihn noch lebend heim. Nachdem er gebeichtet und das Abendmahl genommen hatte, auch getröstet worden war, ist er bald darauf verschieden.
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