097. Der böse Seidelmann in den Sechsruten bei Glößa. |
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(Ziehnert, Sachsens Volkssagen. Anhang, No. 18.) Zwischen den Dörfern Auerswalde und Glößa bei Chemnitz liegt ein Wald, die sogenannten Sechsruten. In diesem spukt der Schatten eines bösen Beamten, welchen die Volkssage den bösen Seidelmann nennt. Er hat bei seinen Lebzeiten die ihm Untergebenen übel behandelt und viele Ungerechtigkeiten und Grausamkeiten verübt, wofür er zur Strafe im Grabe keine Ruhe findet. Sein spukender Geist führt die Wanderer irre und neckt und erschreckt sie durch gellendes Rufen. Niemand in der Umgegend weiß, was zu Seidelmanns Erlösung vonnöten ist.
Ein Walddistrikt zwischen Roßleben und Ziegelrode heißt „der Sechse“. Auch hier spukte einst in einem Zauberkreise ein dorthin verbannter Geist, der sogar Prügel austeilte. (Größler, Sagen der Grafschaft Mannsfeld, No. 260.) |