227. Die unheimliche Fackel. E-Mail

(Heger und Lienert, Ortskunde von Schmiedeberg i. B., S. 61.)


Man hat bei Schmiedeberg dann und wann Irrlichter gesehen, die man unheimliche Fackeln nannte. Die Leute hüteten sich, mit denselben Bekanntschaft zu machen und wichen ihnen aus, wo sie konnten. Einst soll im Bogenhaus, in der Nähe des „letzten Pfennigs“, ein Mann durchs geöffnete Fenster eine unheimliche Fackel bemerkt und ihr vorwitzig zugerufen habe: „Komm her auf Courage!“ In diesem Augenblicke erhielt er von unsichtbarer Hand eine tüchtige Ohrfeige, die Fackel aber war verschwunden.


Eine tüchtige Ohrfeige erhielt auch vom Irrlichte jener Schulmeister, welcher demselben bei der sogenannten Lerch am Saalwalde im reußischen Oberlande mit den Worten entgegentrat: „Was bist du für ein Licht?“ Neben der Ohrfeige erhielt er noch die Antwort: „Kümm´re dich um dich, ich bin ein Licht für mich!“ (Eifel, Sagenbuch des Vogtl., S. 163.)



 
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