(Mündlich.) Zwischen der Stadt Eibenstock und dem dortigen Bahnhofe liegt in einem flachen Wiesengrunde der „Mielahr“ oder Windischteich. Darin soll ein wunderbarer Fisch mit einem goldenen Reifen leben, und um den Fisch zu fangen, hat man vor einer Reihe von Jahren den Teich ausgepumpt, aber den Fisch doch nicht gefunden. Von dem Fische erzählt man, dass denselben einst eine Prinzessin in den Teich gesetzt habe.
Die Sage erzählt auch von dem Dorfbache in Neugersdorf in der Oberlausitz, dass darin Karpfen mit goldenen Halsbändern leben. Die goldenen Halsbänder der Fische erinnern an die Halsringe mythischer Schwäne. (Haupt, Sagenbuch d. L., No.156.) Als mächtiger Karpfen mit einem goldnen Ringe um den Kopf erschien in der Oder bei Breslau auch Rübezahl. (Das Riesengebirge in Wort und Bild, 4. Jahrg, 1. und 2. H., S. 13.) Fische treten in der Sagenwelt seltener als andere Tiere auf. Seine dämonische Natur offenbart der schöne Fisch in der Elster bei Stublach, derselbe ist ein Nixenkind. (Eifel, Sagenbuch des Vogtlandes, No. 73.) Ein Fisch im Altshausenbache in Schwaben verlässt das Wasser und erscheint in Menschengestalt. Der Zwerg Andwari welcher sich in einen Hecht verwandelt, ist Hüter des Schatzes. Nach der wendischen Sage verwandeln sich Kobolde in Hechte. (Veckenstedt a. a. O., S. 420.) Auf dem Grunde des großen Arbersees befinden sich Fischlein, deren Schuppen gediegen Gold und deren Augen kostbare Edelsteine sind, jeder ein Königreich wert. (Pröhle, Deutsche Sagen, S. 225.) |