305. Der Schatz in der Ruine Rechenberg. |
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(Mündlich.) Im Orte Rechenberg südlich von Frauenstein sieht man nahe der Kirche auf einem Felsen die Ruinen eines Schlosses, welches vielleicht zur Bewachung der alten Zollstraße nach Böhmen erbaut wurde und das nach der Sage durch einen unterirdischen Gang mit dem Schlosse Frauenstein in Verbindung stand. In der Nähe des Schlosses zeigt man noch die Überreste von Wällen, und als man am Fuße desselben die Schule baute, traf man auf alte Gänge, welche anzusehen viele Leute weit her kamen, doch konnte man nicht tief in die Gänge eindringen. In manchen Nächten will man oben in der Ruine ein Licht gesehen haben. Erzählt wird, dass in den Gewölben große Schätze in einer Braupfanne liegen, wer dieselben heben will, muss seine eigene Tochter zum Opfer bringen, dieselbe muss aber weißhaarig sein. Doch hat auch einmal ohne solches Opfer ein Mann einen kleinen Teil des Schatzes gehoben. Als nämlich einst ein Bierknecht des früheren Rittergutes vom Berge herab fuhr, sah er von ferne auf der Ruine ein Licht. Er ging hinauf und sahe darauf an dem Lichte dreihundert Taler liegen, welche er einsteckte und mitnahm. Nach vier Wochen war er jedoch tot.
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